"landscapes of time" - Studenten der Klasse Heike Baranowsky
und Judy Price im Kunsthaus des KunstKulturQuartier, Nürnberg
Der gleichnamige Workshop der Klasse Baranowsky in Berlin und
Nürnberg zusammen mit der britischen Künstlerin Judy Price bildete den
Ausgangspunkt für die Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg
vom 17.03.2010 bis 25.04.2010.
Die Studenten erforschten zusammen mit Judy Price, was für sie der
Begriff der Landschaft beinhaltet. Dabei war schnell klar, dass es sich
hierbei nicht allein um die Landschaft als fest abgegrenzten Naturraum
handelt, sondern der Begriff weiter gefasst werden muss.
Landschaft kann sich auf eine physische Landschaft beziehen, aber auch
als Metapher verstanden werden, die eigenen inneren Landschaften von
persönlichen Erinnerungen und Familienhintergrund, oder einen
weiteren philosophischen, politischen oder sozialen Kontext zu
erforschen.
Unter Berücksichtigung des eigenen künstlerischen Ansatzes,
versuchten die Studenten einen individuellen Zugang zu dem Thema zu
finden. Dabei kristallisierten sich zwei Herangehensweisen heraus: der
biografische Ansatz, wobei zum einen die Familie, die Herkunft und das
Selbst oder zum anderen gesellschaftliche und historische Aspekte eine
Rolle spielten.
Die zweite Herangehensweise bildete eine Auseinandersetzung mit
Architektur, Grenzen und Oberflächen. Die Studenten nutzten dazu die
unterschiedlichsten Medien von Video-Installationen, Fotografie und
Collagen, über Eingriffe in der Architektur, bis hin zur Performance und
einer Modenschau.
Die Auseinandersetzung mit Architektur zeigte sich im bewegten Bild
(Julia Tschorschke), als physischer Eingriff in die Wände des
Kunsthauses (Linda Weihreter), als philosophische Frage nach dem
Ursprung von Raum (René Hüls), Collagen mit
architekturgeschichtlichen Zitaten (Larissa Kopp), als soziales,
benutzbares Ereignis in Form von Bekleidung (Marie Jeanne Turnea-
Luncz), einer Soundinstallation (Julia Frischmann), Malerei (Michael
Seidner) und einer Performance (David Schmierer).
Der biografische Ansatz äußerte sich in Fotografien mit dem Thema
Gender-Identität (Florian Aschka), dem eigenen Selbst (Lena Mayer),
mit dokumentarischem Ansatz aus der Lebenswelt der Großmutter
(Marianne Vordermayr), in Videoinstallationen mit Aufnahmen und
Reflektionen der persönlichen Vergangenheit (Daniel Bischoff, Miho
Kasama, Cristina Moreno Garcia, Bingchuan Wu), mit Stop/Motion
Animationen zwischenmenschlicher Gesten kleiner Knetgummifiguren
(Bele Albrecht) oder einer Vermischung von tatsächlich persönlich
Erinnertem und historischen Ereignissen (Meng Yang).
Die Ausstellung im Kunsthaus Nürnberg definierte einerseits einen
Endpunkt im künstlerischen Prozess, stand aber gleichzeitig auch für
den Beginn dieses Prozess.
Bele Albrecht
Florian Aschka
Daniel Bischoff
Julia Frischmann
René Hüls
Miho Kasama
Larissa Kopp
Lena Mayer
Cristina Moreno Garcia
David Schmierer
Michale Seidner
Julia Tschorschke
Marie Jeanne Turnea-Luncz
Marianne Vordermayr
Linda Weihreter
Bingchuan Wu
Meng Yang